Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre technologische Infrastruktur zu optimieren und auf dem neuesten Stand zu halten, um dem Wettbewerb einen Schritt voraus zu sein. In diesem Beitrag beleuchten wir die Faktoren, die eine Software Modernisierung rechtfertigen. Am Ende muss es immer ein Business Case sein. Jedoch sind die Ergebnisse von Digitalisierung meistens nicht greifbar und eine Aufrechnung fällt auch schwer. Man muss Digitalisierung und Effizienzsteigerung immer im gesamten Kontext sehen. Dafür muss man sich fragen, wohin die Reise gehen soll. Was sind die Herausforderungen in Zukunft und wie ist mein Setup dafür?
Was ist Software Modernisierung?
Software-Modernisierung bezieht sich auf den Prozess der Aktualisierung, Verbesserung oder Neugestaltung von bestehender Software, um sie effizienter, sicherer, benutzerfreundlicher oder auf andere Weise leistungsfähiger zu machen. Dieser Prozess wird oft durchgeführt, um den sich ständig ändernden Anforderungen, Technologien und Geschäftszielen gerecht zu werden. Es gibt verschiedene Gründe für die Software-Modernisierung:
- Technologische Veränderungen: Neue Technologien entstehen ständig, und veraltete Technologien werden ersetzt. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen ihre Software auf dem neuesten Stand halten.
- Leistungsverbesserung: Die Optimierung der Leistung ist ein häufiger Grund für die Modernisierung. Dies kann die Beschleunigung von Prozessen, die Verbesserung der Skalierbarkeit oder die Reduzierung von Ressourcenverbrauch umfassen.
- Sicherheit: Veraltete Software kann anfällig für Sicherheitslücken sein. Die Modernisierung umfasst oft auch die Stärkung der Sicherheitsmaßnahmen, um die Software vor Bedrohungen zu schützen.
- Benutzerfreundlichkeit: Die Anpassung der Benutzeroberfläche und Benutzererfahrung kann ein wichtiger Aspekt der Modernisierung sein, um die Software intuitiver und benutzerfreundlicher zu gestalten.
- Integration neuer Funktionen: Unternehmen möchten möglicherweise neue Funktionen oder Module hinzufügen, um ihre Software den aktuellen Anforderungen anzupassen oder um mit neuen Marktentwicklungen Schritt zu halten.
Es gibt verschiedene Ansätze zur Software-Modernisierung, darunter:
- Re-Engineering: Dies beinhaltet die Überarbeitung von Teilen oder der gesamten Software, um sie besser zu verstehen, zu dokumentieren und zu verbessern.
- Re-Factoring: Dieser Ansatz bezieht sich auf die Umstrukturierung des vorhandenen Quellcodes, um ihn verständlicher, wartbarer und effizienter zu machen, ohne jedoch die Funktionalität zu ändern.
- Re-Platforming: Hierbei wird die Software auf eine neue Plattform oder Infrastruktur migriert, um von verbesserten Leistungs- und Sicherheitsmerkmalen zu profitieren.
- Re-Architecting: Dies beinhaltet die Neugestaltung der Softwarearchitektur, um sie besser an moderne Standards und Anforderungen anzupassen.
Die Wahl des Ansatzes hängt von verschiedenen Faktoren wie Budget, Zeitrahmen, Risikobereitschaft und den spezifischen Anforderungen des Unternehmens ab.
Warum die Software Modernisierung von ERP-Systemen und Bestandssoftware wichtig ist
SaaS-Integration
Die Integration von SaaS-Lösungen ermöglicht Unternehmen den Zugriff auf spezialisierte Funktionen und Dienste von überall, durch die Cloud. Dabei sind die Accounts skalierbar und einfach zu verwalten. Am Anfang stehen keine hohen Einstiegskosten und man kann in der Regel monatlich kündigen. Wartungs- und Betriebskosten sind im Preis in der Regel inbegriffen und verursachen keine weiteren Kosten.
Zukunftsweisende Technologie
Modernisierte ERP-Systeme wie bspw. SAP S/4HANA nutzen fortschrittliche Technologien, um Geschäftsprozesse zu optimieren und die Datengenauigkeit zu erhöhen. Auch um Schnittstellen aktuell zu halten und die Geschwindigkeit zu gewährleisten ist es sinnvoll Software immer auf dem aktuellsten Stand zu halten.
Flexibilität und Skalierbarkeit
Die Integration von SaaS-Lösungen und modernen ERP-Systemen bietet Flexibilität und Skalierbarkeit, um auf wechselnde Anforderungen und Wachstumschancen zu reagieren. So entstehen auch für die Mitarbeiter wertvolle Benefits und eine moderne, lockende Arbeitsumgebung.
Echtzeit-Analysen
Modernisierte Software ermöglicht Echtzeit-Analysen, die fundierte Entscheidungen auf der Grundlage aktueller Daten ermöglichen. In Form von teilweise schon bereitstehenden- oder einfachen Tools, lassen sich valide Reports ausgeben. Damit erhält man mehr oder weniger automatisiert Auskunft über das Geschehen im Unternehmen.
Datensicherheit und Compliance
Wichtig ist die Verwendung von SSL/TLS für die sichere Datenübertragung – ein Standardverfahren. Authentifizierungsmethoden wie Benutzername/Passwort-Kombinationen, Mehrfaktor-Authentifizierung (MFA), biometrische Verfahren und Single Sign-On (SSO) sollten ebenfalls nutzbar sein und mit Passwordmanager-Apps unterfüttert sein. Unternehmen müssen die geltenden Datenschutzvorschriften und Compliance-Anforderungen erfüllen. Dies kann die Umsetzung von Mechanismen zur Pseudonymisierung oder Anonymisierung von Daten, die Protokollierung von Zugriffen und Änderungen, die Durchführung von regelmäßigen Sicherheitsaudits und die Einhaltung von branchenspezifischen Standards wie PCI DSS für Kreditkartendaten oder GDPR für personenbezogene Daten einschließen. Letztlich ist die Implementierung von Plänen für Disaster Recovery und Notfallwiederherstellung wichtig
Kundenspezifische Anpassungen
Moderne Software bietet zahlreiche einfach gestaltbare Möglichkeiten für Customizing. So können Workflows-, Automatisierungen und Oberflächen individuell gestaltet werden. Damit erreicht man bessere Nutzbarkeit und höhere Zufriedenheit in der Arbeit damit.
Zeit- und Ressourceneffizienz
Viele Arbeitsabläufe in Unternehmen beinhalten repetitive, zeitraubende Aufgaben, wie beispielsweise die Dateneingabe, die Aktualisierung von Berichten, die Verarbeitung von Transaktionen oder die Dokumentenverwaltung. Durch Standardisierung kann automatisiert werden. Automatisierung kann hilfreich sein, wenn Prüfungen durchgeführt werden oder wenn historische Transaktionsdaten benötigt werden. Automatisierungssysteme sind in der Regel präzise und konsistent. Dies führt zu schnelleren Durchlaufzeiten, was wiederum die Reaktionsfähigkeit gegenüber Kundenanfragen und Marktanforderungen verbessert. Man kann sich auf die Entwicklung von Geschäftsstrategien, Innovationen und die Verbesserung von Produkten und Dienstleistungen konzentrieren.
Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen
Anhand von Prozessdaten, durch bspw. Processmining kann Maschinelles Lernen und KI eingeführt werden. Darin münden unzählige Vorteile, die mühselige Verwaltungsaufgaben ungemein abkürzen und automatisieren. Dafür muss aber eine moderne Infrastruktur und aktuelle Daten bestehen.
Welche Anzeichen gibt es für eine Software Modernisierung
Bestimmte Anzeichen deuten darauf hin, dass die Zeit für eine Software Modernisierung gekommen sein könnte:
Veraltete Benutzeroberfläche
Eine veraltete Benutzeroberfläche kann die Benutzerzufriedenheit beeinträchtigen und die Effizienz gefährden, denn niemand arbeitet gerne in einer unschönen Atmosphäre.
Sicherheitslücken
Veraltete Software kann anfällig für Sicherheitslücken sein, was die Unternehmensdaten gefährdet. Durch Lock-In-Effekte bei Frameworks oder älteren Technologien, können sich Einfallstore für Angreifer oft nicht oder nur auf Kosten von Performance schließen lassen.
Schlechte Performance
Wenn Software oder Systeme langsam reagieren oder längere Ladezeiten aufweisen, ist eine Modernisierung notwendig.
Welche ist die richtige Strategie für die Software Modernisierung
Re-Factoring
Hier wird die Überarbeitung des Quellcodes veranlasst, um die Leistung, Wartbarkeit und Skalierbarkeit der Anwendung zu verbessern. Es kann aufgrund der geringeren Komplexität die Fehleranfälligkeit verringert- und die Entwicklungszeit verkürzt werden. Bei der Durchführung von Re-Factoring muss jedoch darauf geachtet werden, dass bestehende Funktionen nicht beeinträchtigt werden.
Re-Engineering
Bei der Re-Engineering-Modernisierung wird die Software grundlegend umgestaltet. Dies kann bedeuten, dass die Anwendung von Grund auf neu entwickelt wird, um veraltete Technologien zu ersetzen oder neue Funktionen zu integrieren. Bei dieser Form der Modernisierung müssen Budget und Zeitplan sorgfältig geplant werden. Es können auch moderne Ansätze von Low-Code und No-Code mit berücksichtigt werden.
Re-Platforming
Re-Platforming bezieht sich auf die Migration der Anwendung auf eine neue Plattform, normalerweise mit geringfügigen Anpassungen. Hierbei muss auf die Kompatibilität zwischen der alten und der neuen Plattform geachtet werden. Sicherheitsüberlegungen und die Möglichkeit von Ausfallzeiten sind ebenfalls wichtig.
Re-Architektur
Eine Überarbeitung der Softwarearchitektur ist wichtig, um für die Anforderungen der heutigen Zeit besser geeignet zu machen. Dies kann bedeuten, dass monolithische Anwendungen in Microservices aufgeteilt werden oder andersrum. Hierbei ist eine sorgfältige Planung für die Integration und Datenmigration erforderlich. Im vorhinein sollte man sich seinen Prozessen, samt derer Fallstricke zu 100% bewusst sein, um die richtige Entscheidung zu treffen.
Cloud-Migration
Bei der Migration von Software in die Cloud muss die Auswahl des richtigen Cloud-Service-Providers und Modells sorgfältig erfolgen. Die Sicherheit, Skalierbarkeit und Leistung der Anwendung sind entscheidende Überlegungen.
Containerisierung und Orchestrierung
Die Verwendung von Containern und Orchestrierungsplattformen wie Docker und Kubernetes kann die Portabilität und Skalierbarkeit von Anwendungen verbessern. Die Einrichtung und Verwaltung von Containern wie Docker und Kubernetes erfordert jedoch spezielle Kenntnisse.
Sicherheit und Compliance
Bei der Modernisierung ist die Sicherheit ein wesentlicher Faktor. Veraltete Software kann Sicherheitsrisiken bergen. Es ist wichtig, die Anwendung auf den neuesten Stand der Technik und Compliance zu bringen; wie bspw. Aufbewahrungspflichten, Löschungsregeln etc.
Fazit
Die Modernisierung von Unternehmenssoftware, insbesondere die Integration von SaaS-Lösungen und der Übergang zu modernen ERP-Systemen wie bspw. SAP S/4HANA, ist unerlässlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Vorteile reichen von zukunftsweisender Technologie bis zur Verbesserung der Flexibilität. Unternehmen sollten auf Anzeichen achten und eine Modernisierung in Betracht ziehen, um ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und sich für zukünftiges Wachstum zu rüsten. Jede Modernisierung erfordert Budget und Ressourcen. Eine sorgfältige Planung und ein klares Verständnis der Kosten sind entscheidend. Veränderungen an einer Software können Auswirkungen auf die Nutzer und deren Prozesse haben. Angemessene Schulungen und Kommunikation sind wichtig, um die Benutzerakzeptanz sicherzustellen.
